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Background Basics

nemax

1) Anlagestrategien
2) "Money-Management"
3) "Die besten Börsenmonate"


Der Amerikaner Michael O'Shaughnessy untersuchte im Rahmen einer Langzeitstudie die erfolgreichsten Anlagestrategien "aller Zeiten" und ermittelte folgende Erfolgsfaktoren, um sich Unternehmen aus dem breiten Aktienuniversum herauszufiltern (jährliche Durchschnittsperformance!):
 
Die zehn erfolgreichsten Strategien 1954 bis 1994
  aus $ 10.000,- wurden … (Mio.) Performance
Marktkapitalisierung unter 25 Mio. Dollar (ab 1952) $ 29 20,4%
Gewinn pro Aktie steigt gegenüber dem Vorjahr, Kurs-Umsatz-Verhältnis unter 1,5 und hohe relative Stärke $ 8,1 18,2%
Kurs-Umsatz-Verhältnis unter eins, hohe rel. Stärke $ 7,9 18,1%
Kurs-Buchwert-Verhätnis unter eins, hohe rel. Stärke $ 5,9 17,3%
Gewinn pro Aktie steigt fünf Jahre durchgehend gegenüber Vorjahr, hohe relative Stärke $ 5,1 16,9%
Eigenkapitalrentabilität über 15 %, hohe rel. Stärke $ 4,9 16,8%
Kurs-Gewinn-Verhältnis unter 20, hohe rel. Stärke $ 4,7 16,7%
überdurchschnittliche Dividendenrendite und relative Stärke, darunter jene Aktien mit dem niedrigsten KUV $ 3,9 16,1%
überdurchschnittliches Gewinnwachstum in den letzten 5 Jahren, überdurchschnittliche Umsatzrentabilität, Gewinnsteigerung im Vorjahr, hohe relative Stärke $ 3,9 16,1%
mind. 25 % Steigerung des Gewinns pro Jahr gegenüber dem Vorjahr, hohe relative Stärke $ 3,9 16,1%
Durchschnittsperformance aller 8.000 Werte der Compustat-Datenbank $ 1,1 12,5%


Hier kann man besonders gut erkennen, was ein Prozentpunkt Differenz über einen langen Zeitraum bedeuten kann. Allerdings ist hier die Inflation unberücksichtigt geblieben, was die absoluten Beträge etwas relativiert.
Was man nun aus dieser Tabelle schliessen kann?

...unter Performance/Risiko Gesichtspunkten bieten sich hier z.B. die klassischen "Blue Chips" des S&P 100, sowie des EUROSTOXX 50 an, welche  die Kriterien der zweitbesten Strategie erfüllen, sprich, sie sollten sich (mind.) im letzten Jahr besser als ihre Benchmark entwickelt haben.

Sollte man sich etwas in die Märkte eingearbeitet haben, bietet es sich lt. der erfolgreichsten Strategie an, die Topperformer der Wall Street zu ermitteln ( = 52-Wochen-Performance), genauer gesagt, jene deren Marktkapitalisierung NOCH UNTER $ 25 Mio. steht.

Allerdings nur rein theoretisch, denn hier ist nicht das Risiko der einzelnen Strategien angeführt und dies steigt bei Small-Caps und bei Micro-Caps
( = sehr niedrige Market-Cap) exponentiell,...aber als Beimischung zum Nervenkitzel sind sie gut geeignet!

Eine Idee wäre es auch, dieses System sinnvoll auf die Gegebenheiten des deutschsprachigen Raumes umzulegen. Bekanntlich liegt der Neue Markt (NEMAX) gleich um die Ecke. Dort sind derzeit zig Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung UNTER € 25 Mio. vorhanden und der Newsflow ist trotz aller Unzulänglichkeiten doch um einiges besser als von Ami-Werten vergleichbarer Größe.

Folglich habe ich mir den "Spaß" erlaubt, die NM-Werte, die schon Gewinne schreiben und unter besagter Grenze notieren, herauszufiltern:
 

WKN Unternehmen Kurs in € (14.11.01) KGV 02e KUV 02e Market Cap in Mio. € Branche
506660 AAP 5,90 9 0,8 22 Medizintechnik
510440 Atoss 6,15 11 0,7 24 Software
520470 b.i.s. 4,10 41 0,9 11 Software
516100 BinTec 1,68 17 0,3 13 Telekommunikation
919331 Brainforce 6,85 11 0,3 24 IT-Dienstleister
548812 CDV 18,50 10 0,4 15 Software
540740 Ceotronics 7,00 14 0,5 8 Technologie
543300 Cinemedia 3,99 15 0,1 17 Medien
550253 Comtrade 2,16 15 0,3 17 IT-Dienstleister
549453 Curasan 4,00 16 0,7 20 Medizintechnik
563400 Easy Software 4,30 29 0,5 23 Software
570680 Euromed 3,21 16 0,5 12 Kliniken/Pfelgeeinricht.
518510 Fabasoft 1,43 14 0,8 13 Software
555540 H5B5 2,23 4 0,2 11 Medien
609710 Hunzinger 2,10 11 0,3 9 Dienstleistung
622452 i-FAO 2,55 17 0,2 15 Internet
744850 IVU 1,79 18 0,6 23 Verkehr/Logistik
575440 LS Telcom 4,75 10 1,8 25 Telekommunikation
534140 Neue Sentimental 2,45 25 0,4 19 Medien
685300 Odeon 6,32 23 0,2 13 Medien
555869 Paragon 5,00 17 0,5 20 Technologie
716100 Saltus 4,60 26 0,2 9 Spezialmaschinenbau
720190 Silicon Sensor 8,20 37 1,2 15 Technologie
727950 Splendid 2,25 9 0,5 20 Medien
547440 Swing! 3,00 9 0,5 11 Medien
744360 Tria Software 1,65 12 0,5 21 IT-Dienstleister
750100 TTL 2,30 46 0,1 10 IT-Dienstleister
548898 United Visions 4,38 5 0,6 16 Medien
757240 Ultimaco 2,51 10 0,2 14 Software
760860 Vectron 2,05 21 0,3 17 Technologie
931517 Visionix 2,50 8 0,2 7 Technologie

2) "Money-Management"

Hinter diesem Begriff verbirgt sich im wesentlichen die folgende Frage: "Wie viel setze ich?"
Der amerikanische Börsenpsychologe und Trading-Coach Van K. Tharp hat dafür den exakteren Begriff "Position Sizing" geprägt.

Warum "Position Sizing" so wichtig ist, zeigte Van Tharp  anhand des legendären "Ralph-Vince-Experiments", wobei vereinfacht und verkürzt gesagt Folgendes passierte: Von 40 Testpersonen schafften es nur 2 (Vorgabe: mit einer 60%igen Wahrscheinlichkeit bei 100 Spielzügen jeweils ihren Einsatz verdoppeln zu können) mehr als die ursprünglichen 1.000 Dollar zu haben, obwohl die Chancen in diesem Spiel sehr hoch gewesen waren.

Aber: Hätten sie konstant zehn Dollar pro Spielzug gesetzt, hätten sie das Spiel mit ca. 1.200 Dollar abgeschlossen.

Was war passiert? Die Teilnehmer hatten nach jedem Verlust bringenden Zug ihren Einsatz erhöht. Ihre Überlegung war: "Jetzt habe ich schon dreimal verloren, beim nächsten Mal muss es einfach klappen - ich verdopple meinen Einsatz."
Dieser als "Martingal-Strategie" bekannte Denkansatz bildet die Grundlage für eine der ältesten & erfolglosesten Roulettestrategien überhaupt:
"Setzen Sie immer auf 'rot'. Wenn sie verlieren, verdoppeln Sie den Einsatz. Irgendwann wird 'rot' kommen.

Problem: Bei einem Roulette-Spiel mit 100 Schilling Mindesteinsatz und einem Limit von beispielsweise 20.000 Schilling stieße diese Strategie schnell an ihre Grenzen: Bereits wenn achtmal hintereinander "schwarz" fiele - statistisch gesehen alles andere als eine Seltenheit - müsste der Spieler beim neunten Versuch bereits 25.600 Schilling setzen - also mehr als das Limit. Der kumulierte Kapitaleinsatz läge bereits bei 51.100 Schilling - um vergleichsweise lächerliche 100 Schilling zu gewinnen. conclusio: Bei längeren Verlustserien steigt der Kapitalbedarf schnell ins Unermessliche und das Risiko-Ertrags-Verhältnis wird schlicht inakzeptabel.

Hauptziel: Totalverlust vermeiden

Wichtigste Aufgaben des Money-Managements:

  • Den Trader im Spiel halten - also einen Totalverlust zu vermeiden.
  • Die Verluste müssen so gering wie möglich ausfallen
    (denn je höher das Minus, desto exponentiell größer muss der darauf folgende Gewinn ausfallen, um diese Verluste wieder auszugleichen).

Geringe Verluste erfordern vergleichsweise moderat höhere Gewinne, um ausgeglichen werden zu können.

1. Fall) bei 5% Verlust /  5,3% = Notwendiger Gewinn, um diesen Verlust auszugleichen
   

   

     2) -10%   /    11,1%    11) -55%   /    122,2%
    3) -15%   /    17,6%    12) -60%   /    150,0%
    4) -20%   /    25,0%    13) -65%   /    185,7%
    5) -25%   /    33,3%    14) -70%   /    233,3%
    6) -30%   /    42,9%    15) -75%   /    300,0%
    7) -35%   /    53,8%    16) -80%   /    400,0%
    8) -40%   /    66,7%    17) -85%   /    566,7%
    9) -45%   /    81,1%    18) -90%   /    900,0%
  10) -50%   /  100,0%    19) -95%   / 1.900,0%